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professionelle CCD-Aufnahme der Marsoberfläche - erkennbar sind bläuliche Wolkenschleier, die sich vor allem am Rand häufen |
Die Marsatmosphäre ist zwar recht dünn, zeigt jedoch viele verschiedene interessante Wolken- und Nebelformationen. Häufig treten in der sich ständig verändernden Marsatmosphäre auch Wolkenstrukturen auf, die mithilfe von Teleskopen in unser Blickfeld geraten.
Die Häufigkeit von Wolkenerscheinungen steht wahrscheinich mit der saisonalen Sublimation von gefrorenem Material der Polkappen, vor allem der nördlichen Polarregion in Verbindung. Wolken und Nebelerscheinungen sind während des Frühlings und Sommers auf der Nordhalbkugel wesentlich häufiger auszumachen als während der für die Südhalbkugel entsprechenden Mars-Jahreszeiten. Hierzu gehören beispielsweise die weissen Wassereis-Wolken, die bläulichen Randschleier und gelblichen Staubwolken.
Einzelne Wolken
Einzelne Wolken treten häufig wiederkehrend über bestimmten Oberflächenformationen auf, vor allem über
Libya,
Chryse und
Hellas. Als Beispiel sei die sogenannte
Blaue Syrtis Wolke genannt, die für gewöhnlich um das
Libya Bassin zirkuliert und durch
Syrtis Major zieht. Diese blau erscheinende Wolkenformation kann am besten beobachtet werden, wenn sich
Syrtis Major nahe dem Planetenrand befindet.
Orographische Wolken
Orographische Wolken erscheinen vor allem im Herbst der Nordhalbkugel über Gebirgsformationen, ähnlich den orographischen Wolken auf der Erde, die für gewöhnlich an Berghängen entstehen. Ein Beispiel ist die W-förmige Wolkenformation, die von Winden verursacht wird, die über den hohen
Olympus Mons und andere Vulkane des
Tharsis Plateaus hinwegziehen. Weitere solcher Wolkenformationen wurden über
Elysium beobachtet.
Auch am Morgen- und Abendhimmel des Planeten bilden sich häufig einige dünne Wolkenbänder. Diese werden durch Trockeneispartikel in der Hochatmosphäre verursacht.
Zwischen Frühling und Sommer der Marssüdhalbkugel formieren sich über den Spitzen der hohen Vulkane des
Tharsis Plateaus recht häufig helle Wolken aus gefrorenen Wassereis-Kristallen. Diese Orographischen Wolken entstehen zur lokalen Mittagszeit und wachsen an, bis sie am Nachmittag den westlichen Rand erreicht haben. Manchmal übertreffen sie sogar die Helligkeit der Polkappen.
Da die Marsoberfläche bei der Beobachtung durch einen Blaufilter sehr dunkel erscheint, heben sich Wassereis-Wolken bei der Beobachtung durch einen solchen Filter besonders kontrastreich ab.