Die Ursiden wurden um 1900 von William F. Denning entdeckt, wurden aber lange Zeit wenig beachtet. Durch Zufall beobachteten tschechische Astronomen am 22. Dezember 1945 einen kräftigen Ausbruch des Meteorschauers, wobei eine ZHR von über 100 erreicht wurde. In den darauffolgenden Jahren wurden die Ursiden zwar systematisch untersucht, die beobachteten Meteorzahlen fielen aber verglichen mit 1945 stets viel geringer aus. Aus diesem Grund ließ das Interesse an diesem Meteorschauer recht bald wieder nach.
Erst Anfang der 1970er Jahre erfolgten weitere Untersuchungen durch britische Amateurastronomen, wobei sehr geringe Fallraten festgestellt wurden. Durch Radiobeobachtungen wurde jedoch in den Tagesstunden des 22. Dezember 1973 ein kurzer Ausbruch mit einer ZHR von etwa 30 nachgewiesen. Ähnlich stark traten die Ursiden auch am 22. Dezember 1979 in Erscheinung. An diesem Tag konnten norwegische Beobachter die Meteore am Nachthimmel sichten. Zudem wurde am 22. Dezember 1986 in mehreren europäischen Ländern ein deutlich stärkerer Ausbruch mit Fallraten bis zu 100 beobachtet.
Seit langem war bekannt, dass es sich bei 8P/Tuttle um den Ursprungskometen der Ursiden handelt. Die Umlaufzeit dieses Schweifsterns beträgt etwa 13,5 Jahre. Eigentümlicher Weise traten die beobachteten Ausbrüche der Ursiden in den Jahren 1945, 1973 und 1986 nicht etwa auf, als der Komet seinen sonnennahen Bahnpunkt durchlief, sondern sie fanden statt, als sich der Komet in Sonnenferne befand.
Einem Modell zufolge kann dieses ungewöhnliche Phänomen unter anderem durch die Schwerkraftwirkung des Planeten Jupiter erklärt werden. Demnach hätte es aber auch am 22. Dezember 2000 wieder zu einem Ausbruch der Ursiden kommen sollen. Doch obwohl sich der Komet wieder in Sonnenferne befand, fielen die Ergebnisse widersprüchlich aus. Visuelle Beobachter registrierten nur die üblichen niedrigen Ursiden-Raten. Eine verstärkte Meteor-Aktivität ließ sich nur durch Videoaufnahmen und Radioechos erkennen.
Weniger starke Aktivitätssteigerungen, bei denen die stündliche Zenitalrate Werte von etwa 30 und mehr erreichte, wurden in den Jahren 1988, 1994, 2000 und 2006 beobachtet. Andere recht aktive Jahre könnten aber auch aufgrund schlechter Wetterverhältnisse, hellem Mondlicht oder wenig attraktiven Beobachtungsbedingungen zur Winterzeit verpasst worden sein. |