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Die
Planetoidenbahn |
Planetoiden werden auch als
Asteroiden oder
Kleine Planeten bezeichnet. Im Vergleich zu den großen Planeten handelt es sich
um Kleinkörper unseres Planetensystems von zumindest unregelmäßiger
Gestalt. Planetoiden bestehen aus Materie, die sich zur Zeit der
Planetenbildung nicht verbinden konnte. Zwischen
der Mars- und Jupiterbahn kreisen über 50.000 dieser Kleinplaneten
um die Sonne.
Darüber hinaus gibt es weitere Planetoidengruppen außerhalb des Hauptgürtels, wie beispielsweise einige erdnahe Objekte (NEOs), die Mars-, Jupiter- und Neptun-Trojaner sowie die Zentauren.
Der größte Planetoid
»(1) Ceres besitzt eine kugelförmige Gestalt und wird daher zu den Zwergplaneten gezählt.
Ein Zusammenstoß mit anderen Planeten ist nicht
ausgeschlossen. Beispielsweise bewegte sich am 18. Januar 1991
ein Planetoid an der Erde vorbei. Der Abstand betrug nur 170.000
Kilometer! Das Objekt hatte einem Durchmesser von etwa 9 m.
Große
Planetoiden
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Die größten Planetoiden im Hauptgürtel im Größenvergleich zum Erdmond |
Besonders große Planetoiden im Hauptgürtel sind
»(1) Ceres, (2) Pallas, (3) Juno,
»(4) Vesta, (5) Astraea, (6) Hebe, (7) Iris, (10) Hygiea, (11) Parthenope und (15) Eunomia. Vesta, Pallas und Hygiea besitzen möglicherweise eine kugelförmige Gestalt und könnten daher - wie auch Ceres im Jahr 2006 - durch die Internationale Astronomische Union als
Zwergplaneten klassifiziert werden.
Weitere sehr große Planetoiden existieren hinter der Neptunbahn. Diese werden auch als
»Trans-Neptun-Objekte bezeichnet.
Erforschung durch Raumsonden
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NASA/JPL |
Galileo kurz nach dem Start aus der Ladebucht des Space Shuttle Atlantis |
In der Vergangenheit wurden bereits einige Asteroiden von Raumsonden besucht. So
anaylysierte die Sonde
»Galileo auf ihrem Vorbeiflug zum Jupiter die Asteroiden (951) Gaspra und (243) Ida. Dabei konnten erste detaillierte Fotos aus nächster Nähe angefertigt werden.
Anfang 2000 erkundete die US-amerikanische Raumsonde NEAR Shoemaker den Planetoiden
»(433) Eros. Die Sonde war der erste Asteroiden-Orbiter in der Geschichte der
Raumfahrt. NEAR Shoemaker erforschte die gesamte Oberfläche von Eros und landete schließlich sogar auf ihm. Die Sonde sendete bis zur Abschaltung noch einige Tage lang Daten von seiner Oberfläche.
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JAXA |
Ende 2005 von der japanischen Raumsonde Hayabusa angefertigte Aufnahme des Asteroiden (25143) Itokawa |
Schließlich erreichte die japanische Raumsonde Hayabusa im Jahr 2005 den Asterioden (25143) Itokawa. Hayabusa umkreiste den Asteroiden und konnte zahlreiche Aufnahmen seiner ungewöhnlich locker strukturierten Oberfläche aufnehmen. Zum Highlight der Problem-geplagten Mission kam es, als Hayabusa sich dem Asteroiden immer weiter annäherte und kurz auf ihm aufsetzte.
Die japanischen Wissenschaftler hoffen, dass das geplante Experiment geglückt ist und Hayabusa während der Landung eine Probe von Oberflächenmaterial des Asteroiden entnehmen konnte. Bis 2010 soll das Material zur weiteren Analyse auf die Erde gebracht werden. Es ist allerdings noch nicht klar, ob die Sonde die lange Rückreise überstehen wird.
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STScI |
Asteroid (4) Vesta |
Mitte 2007 soll die Raumsonde
Dawn gestartet werden, die den Asteroiden (4) Vesta im Oktober 2011 erreichen könnte. Die Raumsonde soll in eine Umlaufbahn um Vesta einschwenken, und den Planetoiden danach mehrere Monate lang erkunden.
Danach soll
Dawn weiter zum Kleinplaneten Ceres fliegen. Man erwartet sich von dieser Mission, weitere Aufschlüsse über die Beschaffenheit von Vesta und Ceres zu erlangen.
Planetoiden
mit Mond
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Galileo |
Ida
und Dactyl |
Seit
einigen Jahren ist bekannt, dass auch Asteroiden Monde besitzen
können. Große interplanetare Brocken besitzen genügend
Masse, um langzeitig einen kleinen Körper im Orbit zu halten.
Zum ersten Mal gelang es am 28. August 1993 der Raumsonde
Galileo auf dem Weg zum Jupiter während ihres 2.400 Kilometer nahen Vorbeiflugs am Asteroiden (243) Ida einen kleinen Mond direkt zu beobachten. Der nur etwas mehr als einen Kilometer große Begleiter erhielt den Namen Dactyl.
Das winzige Objekt ist ganz rechts im Bild erkennbar.
Im Jahr 1999 konnte zum ersten Mal von der Erde aus ein Mond entdeckt werden, der einen Asteroiden umkreist. Ein internationales Astronomenteam beobachtete auf dem Manua Kea in Hawaii den Asteroiden (45) Eugenia mit dem 'Canada-France-Hawaii Telescope' (CFHT). Die Entdeckungsfotos wiesen auf einen nur 13 km großen Brocken hin, der den Asteroiden in einer Entfernung von 1190 km in 4,7 Tagen umrundet.
Beobachtungen des Paranal Observatoriums aus dem August und Oktober 2004 zur Folge besitzt der Asteroid
»(87) Sylvia sogar 2 verschiedene Monde.