 | NASA, JPL | Auf Jupiter kommt es fast täglich zu Finsternissen |
Transite von Monden vor Ihren Planeten sind eigentlich keine Seltenheit im Sonnensystem. So zeigen die vier galileischen Jupiter-Monde recht häufig ähnliche Schattenspiele auf der Oberfläche des Gasriesen. Die Bahngeometrie der Monde des Uranus lässt ein solches Ereignis jedoch nur sehr selten zu. Die Rotationsachse des Uranus ist um 98° zur Ekliptik geneigt und die Monde befinden sich in dessen Äquatorialebene. Uranus benötigt 84 Jahre, um die Sonne einmal zu umrunden. Somit können Finsternisse hier nur alle 42 Jahre auftreten - genau dann, wenn man von der Sonne aus auf die Kante der Umlaufebene der Monde sehen kann.
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STScI |
Hubble-Aufnahmen aus dem Jahren 2003 und 2005, die die stark geneigten Ringe des Uranus zeigen. 2007 blicken wir auf die Kante des sich schließenden Ringsystems. |
Das Hubble-Foto aus dem Jahr 2006 dokumentiert die erste Beobachtung eines solchen Ereignisses auf der Uranus-Oberfläche. Der Planet nähert sich derzeit seiner Sonnenwende-Bahnposition an, die er im Jahr 2007 erreicht haben wird. Die Sonne wird dann - vom Uranus aus betrachtet - über dessen Äquator im Zenit stehen. Während der letzten Sonnenwende auf Uranus im Jahr 1965 gab es noch keine Teleskope, die eine ausreichende Auflösung besaßen, um ein solches Ereignis beobachten zu können.
In den kommenden Monaten werden die großen Uranusmonde Umbriel, Titania und Oberon, sowie einige kleinere Monde weitere Finsternisse auf der Oberfläche des blauen Gasplaneten entstehen lassen. Uranus ist derzeit im Sternbild Wassermann aufzufinden und erreicht am 5. September 2006 seine Oppositionsstellung zur Sonne. |